Verbrennungen und Verbrühungen
entstehen durch Berührung heißer Medien, offenes Feuer, heiße Dämpfe
und Flüssigkeiten sowie durch Kontakt mit elektrischem Strom. Es
entstehen mehr oder minder tiefgreifende Gewebsschäden. Die Schwere ist
abhängig von der Ausdehnung (% der Körperoberfläche, die Handfläche
ist 1%), der Tiefenwirkung (Verbrennungsgrade), dem Alter (Schockgefahr
bei Kindern ab 5%, bei Erwachsenen ab 10%), dem Gesundheitszustand, den
Zusatzverletzungen und allgemein auch die Art, Dauer und Lokalisation der
Hitzeeinwirkung sowie der Höhe der Temperatur.
Wie erkennt
man es
Der Grad der Verbrennung kann bei frischen Verletzungen nie eindeutig
beurteilt werden, weil sich die entsprechenden Kennzeichen erst langsam
entwickeln. Man unterscheidet drei Verbrennungsgrade:
1. Grad: Rötung, Schwellung, Schmerz
2. Grad: Blasenbildung -> oberflächlich: starke Schmerzen
-> tiefreichend: gringe Schmerzen, nur Spannungsgefühl
3. Grad: Schorfbildung, Verkohlung
Welche Gefahren sind damit verbunden
Drei Gefahren bedrohen das Leben des Verletzten:
Schock: Kreislaufversagen innerhalb
weniger Stunden. Bei ausgedehnten Verbrennungen kommt es zum
Plasmaaustritt aus der Blutbahn ins Gewebe. Dieser Plasmaverlust führt,
ähnlich wie ein stärkerer Blutverlust, zum Schock. Dabei wirkt der
Verbrennungsschmerz verstärkend.
Verbrennungskrankheit: Die Schwere der Schädigung hängt von der
Gewebsschädigung allein ab. Dabei kommt es zur Störung und eventuell
auch zum Versagen der Nieren- und Lungenfunktion.
Infektion: Durch Besiedelung einer Verbrennung mit gefährlichen
Keimen kommt es zu lebensbedrohlicher Wundinfektion und zu verzögerter
Wundheilung; unter Umständen auch zum Wundstarrkrampf.
Welche Erste Hilfe Maßnahmen sind durchzuführen
Kleiderbrände sofort löschen:
- Brennende Personen in jedem
Fall am weglaufen hintern
- Betroffene auf dem Boden wälzen
- Flammen mit Tüchern, Wolldecken
oder Kleiderstücken ersticken
- mit Wasser übergießen / in Wasser
eintauchen
Bei Einsatz von Feuerlöschern diese nicht auf das Gesicht richten und den
nötigen Abstand einhalten. Es gibt Feuerlöscher, die nicht zum Ablöschen
brennender Personen verwendet werden dürfen. Daher sind entsprechende
Hinweise auf dem Feuerlöscher zu beachten.
Kleidung vorsichtig entfernen, jedoch bereits eingebrannte Kleidungsreste
nicht losreißen.
Kaltwasseranwendung:
Der verbrannte Körperteil muss zur Schockbekämpfung, Dämpfung der Hitze
und Schmerzlinderung möglichst sofort unter reines, fließende Wasser
gehalten werden, bis der Schmerz nachlässt (ca. 10 -15 Minuten). Bei großflächigen
Verbrennungen soll die Kaltwasseranwendung nur bei intaktem Kreislauf, d.
h. innerhalb der ersten 30 Minuten, erfolgen, weil nach dieser Zeit erhöhte
Schockgefahr besteht.
Keimfreie Bedeckung der Brandwunden mit
Brandwundenpäckchen, mit Brandwundenverbandtüchern mit Metalline - Tüchern,
notfalls auch mit frischen Leintüchern.
Weitere Schockbekämpfung
Verbrennungen 3. Grades gehören prinzipiell ärztlich versorgt,
Verbrennungen 2. Grades dann, wenn die Blasenfläche größer ist als die
Handfläche des Verletzten (ca. 1%).
Notruf
Bei schweren Verbrennungen ruft man sofort die Rettung, denn eine exakte
Schockbekämpfung und rascher, schonender Transport ins Krankenhaus können
lebensrettend sein.
Hinweis:
Führen sie niemals bei
Verbrennungen diese Dinge durch:
- Brandwunden mit den Fingern berühren (Infektion)
- Hausmittel, Salben, Puder, Gelees auf großflächige Verbrennungen
geben, da dies die Behandlung im Krankenhaus stören und dadurch den
Verletzten schädigen könnte.
- an der Haut klebende Kleidung nicht herunterreißen, da dadurch große
Wundflächen freigelegt werden, was zu großem Flüssigkeitsverlust und
somit zum Schock führen könnte. Kinder sind diesbezüglich besonders gefährdet.
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